Zeitungsbericht

Luhe. (mh) Der Name ist Programm. Auf eine viertägige Tour nach Polen, genauer gesagt in die diesjährige Kulturhauptstadt Breslau, hatte sich eine Reisegruppe von LuhKulTour begeben. Und als eine der ehemals bedeutendsten deutschen Städte überraschte Breslau als lebendige Stadt mit einer ungeheuer beeindruckenden Bausubstanz, angefangen von den vielen großen Kirchen bis hin zur legendären Jahrhunderthalle.
Bereits auf der Hinfahrt machten die Kulturfreunde Halt in Hirschberg und Schweidnitz, wo die hölzerne Friedenskirche staunen ließ. Die nächsten beiden Tage galten dann Breslau. Bestens untergebracht waren die Reiseteilnehmer auf der ruhigen Dominsel in unmittelbarer Nachbarschaft zum Dom, zum Sitz des Erzbischofs und weiterer zahlreicher, kirchlichen Einrichtungen.
Bürgermeister Dr. Karl-Heinz Preißer und seine Frau Gabi hatten ein schönes Besichtigungsprogramm ausgearbeitet. Ob Marktplatz mit historischem Rathaus, Bürgerhäuser, gut erhalten, aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen, Ossolineum (die frühere Kreuzherrenprobstei), oder die Oper, viele der Besucher hatten derartige Prachtbauten nicht erwartet. Vom Aussichtsturm der Universität mit der berühmten Aula Leopoldina, konnte man die Stadt mit den drittmeisten Brücken in Europa (über 100) von oben betrachten.
Die große Markthalle mit vielen polnischen Spezialitäten hatte es vor allem den Frauen angetan. Beeindruckt hatte mit Konstruktion und Größe die Jahrhunderthalle – der bis dato größte Betonbau aus dem Jahr 1913. Hier finden 10.000 Menschen Platz. Völlig neu dagegen zeigte sich das imposante Kulturzentrum mitten in der Stadt, das erst 2015 eröffnet worden ist, und in dem heuer jede Menge kultureller Großveranstaltungen stattfinden. Architektonisch so ausgeklügelt, dass von außen kein einziger Ton nach innen dringen kann.
„Begleitet“ wurde die Luher Reisegruppe quer durch die Stadt von den kleinsten Einwohnern Breslaus, den rund 300 von Künstlern geschaffenen Zwergen, einst Zeichen des Widerstandes gegen den Kommunismus.
Auf der Heimfahrt begab sich die Gruppe dann auf vergangene Spuren des preußischen Adels. Stationen waren unter anderem Schloss Erdmannsdorf, Schildau und das Gut Lomnitz, wo noch die ein oder andere schlesische Spezialität erstanden werden konnte. Auch hier zeigte sich Bürgermeister Dr. Preißer wieder als versierter Reiseleiter, der mit Hintergrundwissen und Anekdoten aufhorchen ließ. Über Harrachov in der Tschechischen Republik führte die Fahrt durch das Riesengebirge. In Beraun bei Prag stand noch eine urige Bierprobe auf dem Programm.